Lithops, oder auch lebende Steine, erfreuen sich seit einiger Zeit sehr großer Beliebtheit. So wundert es mich nicht wirklich, dass ich erst letzte Woche in unserem lokalen Baumarkt einige Töpfe voller kleiner Steine sehen konnte.

Durch ihr extrem sonderbares Aussehen und auch die kompakte und kleine Größe ist es nur verständlich, dass sie so sehr im Mainstream angelangt sind. Allerdings lese ich online auch immer wieder, dass Leute frustriert sind und es aufgeben, diese Pflanzen zu pflegen, da sie nie länger als 1 Jahr überleben und danach entweder vertrocknet oder verfault sind. In diesem Kurzen Artikel versuche ich also einmal so kurz und übersichtlich wie möglich alle wichtigen Hinweise zu bündeln, damit deine nächsten Lithops auf jeden Fall überleben werden!
- Substrat
Leider lassen sich die Pflanzen, die man im Gartencenter oder Baumarkt findet auf keinen Fall in ihren Töpfen weiter kultivieren. Das Substrat, das bei den Züchtern zur Anzucht genutzt wird ist meist überwiegend Torfhaltig und begünstigt deshalb Wurzelprobleme bei den kleinen lebenden Sternchen. Außerdem kauft man meist, ohne es zu wissen, einfach einen topf voller Sämlinge, die am besten alle vereinzelt werden sollten. Ist so ein Topf also erstmal gekauft, empfiehlt es sich, die Pflanzen sofort umzutopfen. Dabei sollten die Wurzeln behutsam aus der alten Erde genommen werden. Am besten unter fließendem Wasser, damit man keine rest-Erde mehr an den Wurzeln der Pflanzen hat, die dann zu einem Verlust der ganzen Pflanze führen kann. Als neues Substrat ist es zwingend notwendig, überwiegend mineralische Komponenten zu verwenden. Wi bei allen Pflanzen gibt es vermutlich hunderte Wege, die nach Rom führen, allerdings machst du mit einer mindestens 80% mineralischen Mischung nichts verkehrt. (Komplett mineralisch geht aber natürlich auch)

Ich benutze als Hauptbestandteil gerne Bims (3-5mm, gewaschen) allerdings kannst du auch einfach auf vorgemaischtes Substrat zurückgreifen. Dabei würde ich immer die Kakteenerde von Vulkatec empfehlen. Lass dich bitte nicht in die Irre führen, die Erde die in Baumärkten und Gartencentern als "Kakteenerde" verkauft wird ist für unsere Pflanzen komplett ungeeignet und sollte weder für Kakteen noch andere Sukkulenten verwendet werden!
2. Der Topf
Lithops bilden in der Regel eine sehr lange Pfahlwurzel aus, die am besten nicht abgeknickt werden sollte. Deshalb müssen Töpfe mindestens 5-7cm hoch sein. Da die Pflanzen ansonsten kein breites Wurzelsystem etablieren und generell eher langsam wachsen und sich erst im fortgeschrittenen Alter größere Gruppen bilden, fühlen sie sich auch in recht kleinen Töpfen wohl und man sollte nicht mehr als einen Daumen breit zu jeder Seite des Topfes Platz haben. Ist der Topf zu groß, bleibt das Substrat zu lange feucht und es kann zu Fäulnis kommen.

3. Gießen und Ruhephasen
Der vermutlich größte Fehler, den die meisten jungen Lithops-Eltern am Anfang begehen, ist das Gießen in der Ruhephase der Pflanze. Ähnlich wie bei den meisten anderen Kakteen und Sukkulenten wollen auch lebende Steine eine komplett trockene Phase im Winter einhalten. Ab ca. Mitte-Ende Oktober wollen sie komplett trocken stehen und dürfen keinen Tropfen Wasser mehr erhalten. Innerhalb dieser Trockenphase können die Pflanzen ordentlich einschrumpfen und sich etwas ins Substrat zurückziehen, das ist komplett normal und man sollte sich dadurch auf keinen Fall dazu verleiten lassen, sie deshalb zu gießen.
Meine Pflanzen werden im April mit den anderen Kakteen und Sukkulenten immer mit etwas Wasser "geweckt" allerdings kann man hier ganz schnell den tödlichsten Fehler machen. Die Pflanzen haben die einzigartige Eigenschaft, jedes Jahr als Teil ihres Wachstums-Zyklusses einen sogenannten "Lobenwechsel" durchzuführen. Dabei schieben die Pflanzen ein neues, frisches Blattpaar aus dem Spalt zwischen den alten Blättern. Diese vertrocknen währenddessen und bleiben am Ende als kleine, trockene Schicht knapp über dem Substrat zurück. In dieser Zeit ziehen die Pflanzen alle verbliebenen Nährstoffe und Flüssigkeiten aus dem alten Blattpaar. Hier muss umbedingt eine zweite Ruhephase eingehalten werden, bis das alte Blattpaar KOMPLETT TROCKEN ist. Gießt man jetzt, geht die Pflanze zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ein.
Im Rest der Wachstumszeit dürfen die Töpfe immer, sobald die komplett durchgetrocknet sind, durchdringend gegossen werden, allerdings ist hier Staunässe dringend zu vermeiden.
Hält man all diese Regeln ein, sollte der erfolgreichen Lithops-Kultur nichts mehr im Wege stehen!
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